Daten, Kurven, Diagramme: Es ist ein umfangreiches Werk, das Bernhard Burger mit zur Stadt Saarlouis gebracht hat. Darin geht es um Gesundheit und Mitarbeiterzufriedenheit, um mögliche Belastungen am Arbeitsplatz. Burger ist Experte für Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) bei der AOK Rheinland-Pfalz / Saarland. Seit Jahren kooperieren die Stadt Saarlouis und die Gesundheitskasse erfolgreich beim BGM der Kreisstadt.
Die Daten, um die es an diesem Tag geht, sind das Ergebnis einer großen Mitarbeiterbefragung unter den Bediensteten der Stadt Saarlouis. So verschieden wie die Arbeitsbereiche der rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind, so verschieden sind auch die spezifischen Belastungsfaktoren. Wo ist der Bedarf nach einem betrieblichen Gesundheitsangebot am größten? Wo gibt es Defizite, Verbesserungsmöglichkeiten und was läuft vielleicht auch besonders gut? Die Ergebnisse der Befragung helfen nun dem BGM-Steuerkreis, in Zukunft noch gezielter auf die Bedürfnisse von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einzugehen.
Ausgewertet wurde die Umfrage vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO). Das Ergebnis: Eine umfangreiche Präsentation mit detaillierten Ergebnissen, aufgeschlüsselt nach Alter, beruflicher Stellung und Einsatzbereich (Verwaltung, Kitas, NBS). Um die Ergebnisse richtig bewerten zu können, hat das WiDO in der Auswertung zudem durchschnittliche Vergleichswerte für die einzelnen Fragen aus anderen Verwaltungen bereitstellt.
Gefragt wurde zum Beispiel, wie der Gesundheitszustand bewertet wird, wie das Verhältnis zu Vorgesetzten und Kollegen wahrgenommen wird oder welche Belastungen die Arbeit am meisten beeinträchtigen. In Büro-Jobs ist das etwa das lange Sitzen, beim Betriebshof eine häufige gebückte Haltung und in Kitas spielt Lärm eine wichtige Rolle.
Rund die Hälfte der städtischen Beschäftigten hat sich an der Befragung beteiligt. Gut ein Viertel gab an, dass man durch Veränderungen am Arbeitsplatz etwas verbessern könne. „Im Umkehrschluss bedeutet das“, erklärte Burger bei der Personalversammlung der Stadt, „dass manche Dinge vielleicht auch nicht veränderbar sind.“ Während ein Großteil der Mitarbeiter ihre Arbeit als sinnstiftend empfindet, gab es in anderen Bereichen unterschiedliche oder auch kritische Antworten. Burger: „Im Steuerkreis werden wir dem nachgehen und Unterstützungsangebote erarbeiten.“
Foto: Sascha Schmidt