Dass der 1898 angelegte Saarlouiser Stadtgarten ein zentrumsnahes Idyll ist, wie es sich viele Städte wünschen würden, ist den Saarlouiserinnen und Saarlouisern bekannt. In Sommer wie Winter eignet er sich für Spaziergänge, Veranstaltungen oder sportliche Aktivität. Eine interessierte Gruppe wurde vom Umweltschutzbeauftragten der Europastadt Saarlouis, Dr. Andreas Ney, durch das rund 35 Hektar große Areal geführt, zu dem auch Verkehrsschule und Stadtgarten-Gymnasium gehören. Insgesamt sind etwa 25 Hektar davon unbebaut. Zwischen Saaraltarm, Schleusenbrücke und naturbelassenem Gelände erklärte Dr. Ney Wissenswertes zu Pflanzen, Bäumen und zum ökologischen Wert des Stadtgartens. Die Veranstaltung, die von der ehrenamtlichen Naturschutzbeauftragten Christiane Böning initiiert wurde, stieß auf positive Resonanz und verzeichnete zahlreiche Anmeldungen.
Landschaftsschutz am Saaraltarm hat für die Stadtverwaltung hohe Priorität: Das zeigt sich nicht nur an der Bevölkerung, die den Stadtgarten rege nutzt, sondern auch an der Vielzahl von Tierarten, die dort Lebensraum finden – vom Waldkauz über Hechte und Karpfen, Nutria und Teichhühner bis hin zum Reh. Neben dem ökologischen Aspekt gehört auch die Verkehrssicherung der Wege zu den städtischen Aufgaben, sodass trotz der Trockenheit der letzten Jahre Sicherheit gewährleistet ist.
Dr. Ney gab zudem einen Überblick über zahlreiche Baumarten wie Buche, Ahorn oder fremdländische Arten, die man aus heutiger ökologischer Sicht eher nicht mehr pflanzen würde. Ebenso wie Naturschutzkonzepte im Wandel der Zeit sichtbar werden, lassen auch die imposanten Festungsmauern die Stadtgeschichte erleben, die an Wallgraben und Saaraltarm Teil der Parkanlage sind. Besonders an heißen Sommertagen sind die Mauern Lebensraum zahlreicher Eidechsen, die Dr. Ney mit der Gruppe beobachten konnte. Der Umweltschutzbeauftragte betonte die klimatische Funktion des Areals: An heißen Sommertagen liegen die Temperaturen dort deutlich unter denen der Innenstadt. 2022 erhielt der Saaraltarm eine zweite Wasserfontaine, die den Sauerstoffgehalt für Fische verbessert. Auch die Strömung wirkt der Ausbreitung von Wasserlinsen positiv entgegen.
Gruppenfo
Fotos: Peter Speth