Gewalt gegen Frauen ist eine der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen. Sie ist ein globales Phänomen und begegnet uns überall: Zuhause, auf der Arbeit, im öffentlichen Raum und im Netz. Egal ob in Indien, Mexiko oder Deutschland: Körperliche und seelische Verletzungen von Frauen haben ein erschreckend hohes Ausmaß angenommen und sind weltweiter Alltag. Neben körperlicher und sexueller Gewalt haben auch psychische und emotionale Gewalt gravierende Folgen.
Die Zahlen von Gewalt gegen Frauen, die im Bundeslagebericht „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten 2024“ veröffentlicht wurden, sind erschreckend:
Laut Bundeskriminalamt (BKA) gab es 266.000 Opfer häuslicher Gewalt- das waren etwa 10000 mehr als im Jahr davor.
Die Statistik registrierte im Bereich Partnerschaftsgewalt etwa 171.000 weibliche Opfer und 35.000 männliche Opfer
2024 wurden in Deutschland 308 Frauen und Mädchen gewaltsam getötet, 191 davon durch Menschen aus dem näheren Umfeld.
Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass mehr als 35 Prozent aller Frauen weltweit mindestens einmal im Leben Opfer sexueller oder physischer Gewalt sind.
Der von der UNO ausgerufene Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen wird weltweit schon seit mehr als drei Jahrzehnten jedes Jahr am 25. November begangen.
Saarlandweit weisen deshalb die kommunalen Frauenbeauftragten mit Bannern an Brücken und Bauzäunen, Beachflags und Fahnen auf diesen Tag hin. Mit den Worten „Nein zu Gewalt gegen Frauen“ verdeutlicht dieses Statement die klare Position der saarländischen Frauenbeauftragten.
Die beiden kommunalen Frauenbeauftragten vom Landkreis und der Stadt Saarlouis, Astrid Brettnacher und Sigrid Gehl, möchten 16 Tage lang in Saarlouis ein sichtbares Zeichen setzen. Vom 25. November bis zum 10. Dezember (dem Internationalen Tag der Menschenrechte) ist auf Plakaten in den Bussen der KVS und auf Bannerfahnen rund um den Großen Markt zu lesen: „Saarlouis sagt Nein zu Gewalt gegen Frauen“.
Die kommunalen Frauenbeauftragten im Saarland kooperieren eng mit unterschiedlichen Institutionen wie den Frauenhäusern, der Polizei und sozialen Einrichtungen, um ein Netzwerk zu schaffen, das Frauen in Notlagen gezielt unterstützen kann. Sie bieten Informationen und Unterstützung und fungieren auch als wichtige Ansprechpartnerinnen in Krisensituationen
Darüber hinaus fordern die Frauenbeauftragten auch gesetzgeberische Veränderungen und die Verbesserung bestehender Hilfsangebote. Die Aktion entstand nach dem Vorbild der Stadt Speyer.
Wichtige Telefonnummern:
Bundesweites Hilfetelefon 116016, 24 h, Beratung in 18 Sprachen
Frauennotruf Saarland 0681 36767
Frauenhaus der AWO in Saarlouis 06831 2200

Autorin Sigrid Gehl
Bild: Sophia Tull