„Der letzte Ford Made in Saarland: Das ist ein historisches Ereignis und ein emotionaler Moment für uns an der Saar“, sagt Oberbürgermeister Marc Speicher anlässlich der Übergabe des letzten Ford aus dem saarländischen Werk an die Europastadt bei der Ford-Veranstaltung „Goodbye and Go on Fest“.
„55 Jahre lang haben Frauen und Männer aus Saarlouis, dem ganzen Saarland und dem benachbartem Lothringen über 15 Millionen Fahrzeuge in dem Werk im Stadtteil Roden gebaut. Aber es geht um mehr als Arbeitsplätze und Wirtschaft. Ein Auto zu bauen und die starke Gemeinschaft, das war auch Heimat und Identität.
Letzter Focus bleibt in Saarlouis
Bei seinem Antrittsbesuch zu Beginn des Jahres 2025 bei Werkleitung und Betriebsrat von Ford hatte Oberbürgermeister Marc Speicher vorgeschlagen und angeregt, dass der letzte in Saarlouis produzierte Focus in der Stadt verbleiben solle, um ihn im Städtischen Museum auszustellen. „Das letzte Auto Made in Saarland bleibt hier daheim bei uns in Saarlouis. Dieser Wagen, der als Nummer 15.677.818 (15,678 Millionen) das Band im Stadtteil Roden verlassen hat, kommt in unser Städtisches Museum. Dieses Auto ist ein Symbol für das, was wir Saarländer zu leisten im Stande sind. Dieses Auto steht für das, was zusammen schaffen, Fleiß und Zusammenhalt möglich machen. Diese saarländischen Eigenschaften, unser hohes Qualifikationsniveau sowie unsere Lage, mitten in Europa mit guter Infrastruktur, bleiben auch nach heute – und das ist die beste Grundlage für gute Arbeit und eine starke Wirtschaft auch für morgen. Daher ist dieses Auto ein Symbol der Zuversicht, der Kraft und des Könnens für die Zukunft und für das, was zusammen vor uns liegt. Das Auto zeigt, was wir Saarländer können“, so Speicher.
Mit Blick auf die ehemaligen Beschäftigten sagte Speicher außerdem bei der Übergabe am Samstagabend: „Ich bin stolz, dass wir im Museum dauerhaft zeigen werden, was Zehntausende Frauen und Männer über Jahrzehnte hier geleistet haben. Das ist Euer Auto, das ist unser Auto als Saarlouiser und Saarländer und ich lade jeden Einzelnen zu uns ins Museum ein, denn dieses Auto steht nicht für gestern, sondern für die Leistungsfähigkeit unserer Stadt und unseres Landes. Das, was Ihr als Beschäftigte über Jahrzehnte geschafft habt, bleibt Teil der Identität unserer Stadt und unseres Saarlandes. Der letzte Focus bleibt hier bei uns daheim in Saarlouis!“
Übergeben wurde der weiße Focus an OB Speicher im Rahmen des „Goodbye and Go on Fests“. Als Zeichen der Verbundenheit haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Werkes auf ihre Unterschriften auf dem Modell verewigt. Zu sehen sein wird dieses historische Automobil in einer neuen Ausstellung zur Saarlouiser Wirtschaftsgeschichte, die ab Ende 2026 im Städtischen Museum gezeigt wird.
Saarlouis wird ein bisschen anders, aber nicht schlechter sein“
OB Marc Speicher: „Es endet ein Kapitel, aber es gab auch ein Saarlouis vor Ford und es wird unser Saarlouis auch nach dem Autobau geben. Wir gehen zusammen neue Wege und können gemeinsam mit Zuversicht in die nächsten Jahre gehen. Gerade vor wenigen Wochen haben wir beschlossen, dass ein Ökologisches Industriegebiet im Süden von Saarlouiser entstehen wird (Erweiterung Lisdorfer Berg), das bundesweiten Modellcharakter haben wird. Mit der Firma Vetter steht ein Nachfolger für einen großen Teil des bisher von Ford allein genutzten Geländes fest und auch der Grüne Stahl, der in unmittelbarer Nähe zum Fordwerk auch teilweise auf Saarlouiser Bann, produziert wird, ist eines der größten industriellen Transformationsprojekte Europas. Dadurch entsteht hier bei uns eines der größten Wasserstofftäler Europas, was Betrieben und neuen Ansiedlungen neue Wertschöpfungs- und Entwicklungspotentiale eröffnen wird. Zudem bleibt auch Ford nach dem Ende der automobilen Vollproduktion für die kommenden Jahre einer der größten Arbeitgeber in Saarlouis.



Fotos: Oliver Dietze