Ein Abend voller Geschichten, Humor und scharfer Beobachtungen erwartet das Publikum, wenn die Stadtbibliothek Saarlouis den österreichischen Autor Alexander Peer und den deutsche Schriftsteller Andreas H. Drescher in einer gemeinsamen Lesung am Dienstag, 04. November 2025 um 19 Uhr präsentiert. Im Fokus der Veranstaltung der Stadtbibliothek Saarlouis im Theater am Ring stehen Dreschers „Nusshaus“ und Peers „Die Kunst des Überzeugens“, zwei Werke, die auf ihren ganz persönlichen literarischen Wegen Fragen nach Identität und Kommunikation stellen und beantworten.
Alexander Peer, geboren in Österreich, zählt zu den eindrucksvollsten Stimmen der aktuellen deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. In seinem Buch „Die Kunst des Überzeugens“ widmet sich Peer der feinen Kunst der Überzeugung in zeitgenössischen Konfliktsituationen – eine Mischung aus philosophischer Reflexion und messerscharfer Alltagsbeobachtung. Peer gelingt es, rhetorische Mechanismen zu entlarven und zugleich das Bedürfnis nach Verständigung sichtbar zu machen. Er taucht dazu tief in eine Epoche ein und zeigt, wie sich charismatische Persönlichkeiten – von der einfachen Nonne Hildegard von Bingen bis zum Emporkömmling Napoleon Bonaparte – in fast aussichtsloser Lage rhetorisch befreit haben und dank Raffinesse oft unmöglich erscheinende Ziele erreichen konnten.
Andreas H. Drescher, deutscher Autor und vielseitiger Erzähler, präsentiert „Nusshaus“, den dritten Teil seines Velten-Grün-Zyklus über das Leben und Überleben von vier Generationen im Saargebiet. Auch in Dreschers Roman geht es um Kommunikation. „Nusshaus“ erzählt die Geschichte von Dela Iron, der Großtante von Michael Velten. Dela ist Näherin in einem Dorf von Bergmanns-Bauern an der französisch-deutschen Grenze. Sie wird 1912 im winzigen „Nusshaus“ geboren, in dem sie nahezu ihr ganzes Leben verbringen wird. Als Michael sie 1990 besucht, um mit ihr über den Tod seines Großvaters (ihres Schwagers) zu sprechen, tut sie alles, um diesem Thema aus dem Weg zu gehen und erzählt stattdessen die Geschichten ihres eigenen Lebens. Der Autor beleuchtet: Sprache als Brücke und als Barriere, die Rolle von Missverständnis und Interpretationsspielräumen sowie die Bedeutung von Kontext, Stimmführung und nonverbalen Signalen in der zwischenmenschlichen Kommunikation. Auf der einen Seite die Erzählung von Dela, auf der anderen Seite, dass was ihr Großneffe hört und bewusst und unbewusst interpretiert, geprägt durch sein eigens Leben und die Geschichte seiner Vorfahren.
Die Zuhörer können sich auf eine unterhaltsame Lesung und ein lebhaftes Gespräch zweier Autoren aus ganz anderen regionalen und länderspezifischen deutschen Sprachwelten freuen. Es werden Macht, Einfluss und menschliche Motive thematisiert und ihren Einfluss auf die Rhetorik von Agitatoren. Es wird aufgezeigt wie Sprache beeinflusst, nicht nur in politischen Debatten, sondern auch im privaten Umfeld. Sprache als Brücke und als Barriere, die Rolle von Missverständnis und Interpretationsspielräumen sowie die Bedeutung von Kontext, Stimmführung und nonverbalen Signalen in der zwischenmenschlichen Kommunikation.
Der Dialog der zwei Werke und der beiden Autoren Alexander Peer und Andreas H. Drescher findet am Dienstag, 4. November 2025 um 19 Uhr in der Stadtbibliothek Saarlouis statt. Einlass ist um 18:30 Uhr. Der Eintritt ist frei.


