Im Saarlouiser Stadtgarten wurde eine „Oase geschenkten Lebens“ feierlich eingeweiht. Die Gedenkstele und eine Baumpflanzung erinnern an Menschen, die durch eine Organspende anderen das Leben geschenkt haben, und setzt zugleich ein Zeichen für die Bedeutung der Organspende.
Wie wichtig das Thema ist, verdeutlicht ein Blick auf die Zahlen: Ende 2024 warteten im Saarland insgesamt 83 Patientinnen und Patienten auf ein lebensrettendes Spenderorgan.
Die Einweihungsfeier begann mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Evangelischen Kirche Saarlouis, geleitet von Diakonin Annette Vollmer und Dekan Hans-Georg Müller. Dabei wurde der verstorbenen Organspenderinnen und Organspender in Würde gedacht. Für die musikalische Gestaltung sorgten Adelheid und Joachim Fontaine, Christine Hoff sowie OQmanSolo.
Im Anschluss wurde im Stadtgarten die Gedenkstele enthüllt und ein Baum gepflanzt – die Stadt Saarlouis stellte hierfür die Standortfläche in der Nähe des Pavillons an der Holtzendorffer Straße zur Verfügung.
Beigeordneter Gerald Purucker bedankte sich bei allen Beteiligten für die Unterstützung:
„Die Europastadt Saarlouis fühlt sich geehrt, ein Standort der ‚Oase geschenkten Lebens‘ zu sein. Unser Dank gilt den Verantwortlichen dieser Initiative. Besonders danken wir den Eheleuten Hanna und Klaus Schmitt vom Verein Niere Saar e.V. sowie Herrn Sanitätsrat Dr. Josef Mischo.
Sie alle haben sich in besonderer Weise für dieses Projekt eingesetzt. Ebenso danken wir allen Organspenderinnen, Organspendern und ihren Familien. Mit ihrer schweren Entscheidung haben sie vielen Menschen das Leben gerettet.
Hier, in unserem Stadtgarten, wo viele Spaziergänger unterwegs sind, entsteht ein Ort der Erinnerung und Besinnung. Er erinnert an eine der grundlegenden Möglichkeiten des Menschseins: mitzufühlen und zu helfen.“.
Auch Minister Dr. Magnus Jung betonte die besondere Bedeutung des Projekts und lobte die im Saarland überdurchschnittlich hohe Organspendenbereitschaft:
„Die Organspende bleibt ein wichtiges gesellschaftliches und politisches Thema. Ich danke der Stadt Saarlouis herzlich für ihr Engagement und die Bereitschaft, Teil dieses Projekts zu sein.“ Minister Jung warb in seiner Ansprache auch für die Widerspruchslösung in der Organspende. Bei der Widerspruchslösung gilt eine Person automatisch als Organspender, sofern sie dem zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widersprochen hat.
Initiiert wurde die „Oase geschenkten Lebens“ von der Selbsthilfe Niere Saar e. V., die Betroffene in den Bereichen Dialyse und Nierentransplantation unterstützt. In Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit sowie der Deutschen Stiftung Organtransplantation wurde die Initiative 2019 in St. Wendel gestartet und seither in mehreren saarländischen Städten umgesetzt.
Neben dem Dank an Spenderinnen und Spender möchte das Projekt auch auf die Bedeutung des Organspendeausweises aufmerksam machen – denn dieser hilft, den eigenen Willen klar festzuhalten und Angehörige im Ernstfall zu entlasten.

Fotos: Peter Speth