Die Seelöwen-Plastik an der linken Saarseite der Peter-Neis-Brücke wurde kürzlich umfassend restauriert und erstrahlt nun in frischem Weiß. Die Seelöwen gehören fest zur Identität des Ortes – sie sind stille Zeugen der bewegten Geschichte der Europastadt Saarlouis. Bei einem Ortstermin überzeugte sich die Verwaltungsspitze vom gelungenen Ergebnis.
Die 1931 entstandenen Kunstwerke stammen von einem unbekannten Künstler. Ursprünglich – so wie heute auch – stehen sie an der Fraulauterner Brücke. Nach der Zerstörung der Brücke im Jahr 1944 wurden allerdings zwei der vier Figuren im Stadtgarten aufgestellt. Erst durch die Initiative des Arbeitskreises “Freunde von Alt-Saarlouis” konnte zunächst eine Plastik 2005 durch die Denkmalabteilung, wieder an ihrem ursprünglichen Standort aufgestellt werden. Der auf Saarlouiser Seite positionierte Seelöwe zeigt sich als naturalistische Darstellung eines Tieres aus der Familie der Ohrenrobben, während die gegenüberliegende Figur auf Fraulauterner Seite ein Fabelwesen mit Fischschwanz und Schuppen symbolisiert – ein geheimnisvolles Mischwesen, das ebenso fasziniert wie rätselhaft bleibt.
Durch die Restaurierung ist es nun gelungen, eine vermutlich Anfang der 2000er Jahre nachträglich aufgebrachte „Glättschlämme“ wieder abzustrahlen. Dieser spätere Überzug ließ die Seelöwenskulptur stets andersartig im Vergleich zu der des Fabelwesens auf der rechten Saarseite erscheinen. Hierbei wurden allerdings auch zahlreiche Schadstellen freigelegt, die möglicherweise durch Gewehrbeschuss in den Kriegsjahren entstanden und danach nur grob zugespachtelt wurden. In mehreren Arbeitsgängen wurden vorsichtig und Schicht für Schicht die Schadstellen optisch an die übrige, leicht strukturierte Oberfläche angeglichen, bis sie kaum mehr wahrnehmbar waren. Am Kopf und der Brust mussten zudem stärkere Schäden aufwändig reprofiliert werden, um den ursprünglichen Habitus wiederherzustellen. Schließlich wird auf die Skulptur in den kommenden Tagen noch ein dünnschichtiger, mineralischer Egalisierungsanstrich aufgetragen, wodurch die beiden Kunstobjekte an den Brückenköpfen optisch wieder – so wie einst – enger zusammenrücken.
Durch diese Maßnahmen wird nicht nur ein Stück Stadtgeschichte bewahrt, sondern auch ein markantes Element des Stadtbildes aufgewertet.
Die Verwaltungsspitze machte sich selbst ein Bild von den Restaurationsarbeiten.
(Bild: Sophia Tull)